Hoyerswerda-Lese

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Sesenheimer Liebeslyrik

Florian Russi

Während seines Studiums in Straßburg lernte Johann Wolfgang von Goethe die Sesenheimer Pfarrerstochter Friederike Brion kennen. Die beiden verliebten sich ineinander und Goethe wurde durch Friederike zu wundervollen Gedichten angeregt.

Einige von ihnen (Heideröslein, Mailied, Willkommen und Abschied u. a.) zählen zu seinen besten und beliebtesten überhaupt. In diesem Heft sind sie vorgestellt und mit Bildern und Erläuterungen angereichert.

Marienkirche Schwarzkollm

Marienkirche Schwarzkollm

Alexander Walther

Marienkirche Schwarzkollm

Die Marienkirche Schwarzkollm liegt im Zentrum der Ortschaft Schwarzkollm, die seit 1996 Ortsteil der Stadt Hoyerswerda ist. Die evangelische Gemeinde der Marienkirche gehört zum Kirchenkreis Hoyerswerda.

Der erste Kirchenbau ist wahrscheinlich im 12. oder 13. Jahrhundert an der Stelle der heutigen Marienkirche entstanden. Es fanden sich Grundmauern einer alten Dorfkirche aus gotischer Zeit. Einige untersuchte Altarfiguren wurden genau auf das Jahr 1400, also in die Zeit der Spätgotik datiert. Heinrich von Duba schrieb am 13. März 1401 einen Brief zur Festlegung von Geld- und Naturalabgaben an den Pfarrer der Schwarzkollmer Kirche. Zwischen dem späten 17. und frühen 18. Jahrhundert wurde die Kirche im Barockstil umgebaut und 1701 erweitert. Noch heute finden sich aus dieser Übergangsperiode Zeugnisse im Innern der Kirche. Der Inhalt der Einweihungspredigt der Kirche 1701 findet sich bei Salomon Gottlob Frentzel (1701-1768), dem Chronisten von Hoyerswerda, der in Schwarzkollm geboren wurde.

„Die Kirche und Pfarrer haben unterschiedliche schöne Privilegia von denen Herren der Herrschaft Hoyerswerda erhalten. Im Jahre 1670 brannten 13 Höfe daselbst ab. Im Jahre 1701 wurde die Kirche renoviret und erweitert, ingleichen ein neuer Altar benebst einer neuen Cantzel und Tauf-Engel aufgerichtet, und eingeweyhet, die Einweyhungs-Predigt hielt der damahlige Past. Subi. M. Michael Frentzel, der Text zu derselben war das gewöhnliche Fest-Evangelium am Tage St. Stephani Matth. XXIII. v. 34-39. Das Praeloq. aus Psalm VIII. v. 21 . Herr unser Herrscher etc. Das Exordium aus Gen. VI. v. 14. Mache dir einen Kasten etc. Die Prop. Unsern in tiefern Holtz neu ausgebaueten Kasten, welcher eben wie zu Zeiten Noä bekommen hat drey herrliche Boden. I) Einen unten, den heiligen Tauf-Stein. 2) Einen in der Mitten, den Altar. 3) Einen oben, die Cantzel." (Frentzel, Historischer Schau-Platz Oder Chronike und Beschreibung, S. 207.)



 

Foto: SeptemberWoman
Foto: SeptemberWoman

Als in Schwarzkollm 1858 ein großer Brand ausbrach, griff dieser auch auf die Kirche über und bis auf den Turm wurde das gesamte Bauwerk zerstört. Der Neubau wurde bereits ein Jahr später begonnen, im klassizistisch-romanischen Stil, und 1860 fertiggstellt. Das Langhaus wurde um eine Apsis im Osten erweitert und die Fenster aus Gusseisen wurden in romanische Fensterbögen eingefasst. Die Apsis wiederum wurde im frühen 20. Jahrhundert übermalt, allerdings im Zuge der Kirchensanierung von 1993 wieder gemäß dem Zustand von 1860 hergestellt. Der Altar stammt von Julius Großmann, ein Tischlermeister aus Hoyerswerda. Die Figuren des alten Altars wurden von ihm in das neue Werk eingearbeitet, so dass die Epochen der Kirche in einem Altar miteinander verbunden worden. Das Altarbild kam auf Initiative des damaligen Pfarrers Stange in die Kirche, der Altar selbst erhielt 1902 einen neuen Aufsatz und die Altarbibel von 1865 wurde 100 Jahre später durch eine neue Bibel, gestiftet von der Schwarzkollmer Dorfjugend, ersetzt. Der Altar selbst ist seit 1992 in seinem ursprünglichen Zustand von 1860, nachdem eine Petrusfigur von 1703, die seit 1909 ausgelagert war, restauriert und dem Altar wieder beigefügt wurde.

Im Innern der Marienkirche finden sich neben der Komposition des Altarraumes weitere künstlerische Besonderheiten. Als Beispiel sei hier auf zwei Figuren verwiesen, die Figur des Hl. Martin und der Hl. Argareta. Beide Skulpturen sind in die Mitte des 15. Jahrhunderts in die Zeit der Spätgotik und Frührenaissance einzuordnen.  Der Taufengel, der bei jeder Taufe mittels eines Seilzuges herunter gelassen wurde, stammt aus der Barockzeit und ist auf das Jahr 1703 datiert worden. Das Kreuz der Kirche ist um das Jahr 1400 entstanden, dargestellt ist ein eher nachdenklicher als heroischer Jesus Christus. Die Kirchenorgel wurde nach umfassender Restaurierung im Jahr 2007 eingeweiht. Im November 2010 konnte die evangelische Kirchengemeinde Schwarzkollm das 150. Kirchenjubiläum in Gedenken an die erneute Weihe der Kirche von 1860 feiern. Heute ist das Gotteshaus eines der Kulturdenkmäler von Schwarzkollm.

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Für weitere Informationen:

Evangelische Kirchengemeinde
Schwarzkollm
Kirchplatz 1
02977 Hoyerswerda

Tel. 03571 / 428402
Fax 03571 / 428968
www.kirche-hy.de
www.kirche-schwarzkollm.de

Vorsitzender Gemeindekirchenrat:Superintendent Heinrich Koch

Sekretariat:pfarramt@johanneskirche-hy.de

Anfragen für den Gemeindebrief und der Webseiten:gestaltung@kirche-hy.de

Öffnungszeiten Kirchenbüro:Di . /Do. / Fr. 9:30 - 12:00 Uhr
Do. 15:00 - 17:00 Uhr

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Frentzel, Salomon Gottlob, Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Bechreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächsischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda im Marggraffthume Ober-Laußitz Aus glaubwürdigen Uhrkunden Uhrkunden und Nachrichten gesammlet und in richtige Ordnung gebracht..., Leipig/Bautzen 1744.

Evangelische Kirchengemeinde Schwarzkollm, Blick in die Geschichte, http://www.kirche-schwarzkollm.de/Downloads/SchwarzkollmerKirchenchronik.pdf [Stand: 12.02.2013].

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